Engagierter November: Drei Sitzungen und wichtige Aufgaben für die Zukunft
Als Kandidat für das Bürgermeisteramt ist es mir wichtig, nicht erst nach der Wahl einzusteigen, sondern mich bereits jetzt tief in die Themen der Gemeinde einzuarbeiten. Deshalb habe ich im November an gleich drei Sitzungen als Gastzuhörer teilgenommen: dem Ausschuss für Schule, Sport, Kultur, Jugend und Senioren am 4. November, dem Finanzausschuss am 13. November und der Gemeindevertretung am 25. November.
Diese Abende haben mir erneut gezeigt, wie komplex die Herausforderungen in Bönningstedt sind – und wie viel Potenzial wir heben können, wenn wir besser zusammenarbeiten.
Im Ausschuss für Schule, Sport, Kultur, Jugend und Senioren ging es vor allem um Themen rund um Kita und Kinder- und Jugendzentrum. Besonders positiv: Die praxisintegrierte Ausbildung soll auch im nächsten Jahr fortgeführt werden. Aus einem persönlichen Gespräch mit unserer Kita-Leiterin weiß ich, wie wichtig diese Stellen sind. Sie funktionieren gut und helfen, engagierte Fachkräfte auszubilden und langfristig an uns zu binden.
Gleichzeitig wurde deutlich, dass Abstimmungen zwischen Verwaltung, Einrichtungen und Politik oft zu lange dauern oder aneinander vorbeilaufen. Mein Eindruck: Wir brauchen dringend eine verlässlichere Kommunikation – jemanden, der Prozesse koordiniert, Gespräche anstößt und dafür sorgt, dass alle Beteiligten frühzeitig an einem Tisch sitzen. Als Bürgermeister würde ich diese Rolle bewusst stärken und aktiv ausfüllen.
Besonders spannend war die Sitzung des Ausschusses für Finanz- und Personalwesen. Dort wurde unter anderem über die vorgeschlagene 75-prozentige Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für Politiker beraten. Ein Vorschlag, der aus dem Innenministerium kommt und für alle Kommunen im Land gilt. Natürlich gibt es gute Gründe für eine Erhöhung – gerade weil immer weniger Menschen bereit sind, neben Beruf und Familie politische Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig ist unser Haushalt angespannt, und viele Ausschussmitglieder sahen eine Erhöhung deshalb kritisch. Eine Entscheidung wurde noch nicht gefällt.
Darüber hinaus wurden der Stellenplan und der zweite Entwurf der Haushaltsplanungen beschlossen – mit weiteren Einsparungen. So konnte das Defizit immerhin auf gut eine Million Euro reduziert werden. Ein wichtiges Signal, gerade nachdem die Kommunalaufsicht in einem Schreiben klargemacht hatte, dass ohne weitere Konsolidierung harte Auflagen verbunden mit der Genehmigung des Haushalts zu erwarten sind. Solche Momente zeigen mir: Die Verantwortung, die wir als Gemeinde tragen, ist groß. Und sie zeigt, wie dringend wir zusätzliche Einnahmen brauchen – etwa durch eine kluge Wirtschaftsförderung, die neue Unternehmen anzieht, bestehenden Betrieben den Rücken stärkt und Projekte besser förderfähig macht. Erst am 21. November konnte ich mein Netzwerk in diesem Bereich ausbauen und habe sehr konstruktive Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern großer Fördermittelgeber aus Hamburg und Schleswig-Holstein geführt. Genau an dieser Stelle möchte ich ansetzen.
In der Sitzung der Gemeindevertretung wurden schließlich viele Themen der Fachausschüsse final beschlossen oder wegen fehlerhafter Verwaltungsvorlagen zurückgestellt. Auch wurden Beschlüsse zu einem möglichen Windpark aufgehoben – nach dem Rückzug des Investors waren diese Entscheidungen schlicht nicht mehr relevant.
Für mich waren es insgesamt gute Beschlüsse. Sie zeigen, dass die Gemeindevertretung den Ernst der Lage verstanden hat und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen – auch wenn es bedeutet, schmerzhafte Einsparungen vorzunehmen, wo man eigentlich gerne investieren würde.
Die drei Sitzungen haben mir eines besonders deutlich gemacht: Wir müssen mehr miteinander reden. Und wir brauchen jemanden, der diese Kommunikation aktiv gestaltet, moderiert und im Blick behält. Nur so verhindern wir, dass Informationen verloren gehen, Entscheidungen verzögert werden oder Potenziale ungenutzt bleiben.
Als Bürgermeister würde ich:
Wirtschaftsförderung neu denken, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
Klarere Prioritäten setzen, damit wir dort sparen, wo Geld verschwendet wird – zum Beispiel bei veralteten Verträgen oder nicht ausgeschöpften Fördermöglichkeiten.
Strukturen schaffen, die den Austausch verbessern – zwischen Politik, Verwaltung, Einrichtungen und Bürgerinnen und Bürgern.
Der November hat mir einmal mehr gezeigt: Bönningstedt hat engagierte Menschen mit guten Ideen. Was wir brauchen, ist eine gute Führung, die diese Energie bündelt und in die richtige Richtung lenkt. Dafür möchte ich arbeiten – jetzt und in Zukunft.
28. November 2025